Silikon in der Hundepflege

Eine kritische Betrachtung


Silikon gehört zu den am häufigsten eingesetzten Zutaten in der Kosmetikindustrie. Es ist ein Verwandlungskünstler mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, sowohl in der Menschen- als auch in der Tierpflege.

 

Dennoch gibt es zahlreiche Diskussionen über den Einsatz von Silikonen in Pflegeprodukten für Hunde. In diesem Text werden die Vor- und Nachteile von Silikonen in der Hundepflege beleuchtet, um Ihnen als Hundebesitzer zu helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.

 

Umweltaspekte von Silikonen

Ein Hauptkritikpunkt an Silikonen ist der Umweltaspekt. Silikone bauen sich in Kläranlagen nur schlecht oder gar nicht ab, was negative Folgen für die Umwelt haben kann. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Vorwurf, dass Silikone Haut und Haar versiegeln. Dies ist jedoch nicht pauschal zu beantworten, da die Wirkung von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Art des verwendeten Silikons und dessen Anwendungsweise.

Früher wurden häufig Silikone verwendet, die nicht wasserlöslich sind oder sich nur bedingt wasserlöslich zeigen und sich im Haar aufbauten. Heute sind die häufigsten Silikone wasserlöslich, insbesondere in hochwertigen Produkten. Dabei bedeutet "nicht wasserlöslich" nicht, dass sie sich nicht entfernen lassen; man benötigt lediglich ein Tensid, also ein Shampoo, um sie abzuwaschen.

 

Verwendung von Silikonen in Pflegeprodukten

Viele Produkte nutzen nicht ausschließlich wasserlösliche Silikone, die sich jedoch mit milden Shampoos problem- und rückstandslos auswaschen lassen. Ich empfehle, darauf zu achten, dass das Shampoo keine Silikone enthält und in erster Linie pflegende Inhaltsstoffe bietet.

In den nachfolgenden Pflegeprodukten (Conditioner, Kuren usw.) können durchaus Silikone enthalten sein, solange man sie mit Bedacht einsetzt und regelmäßig badet. Es gibt jedoch unterschiedliche Qualitäten von Silikonen, und es besteht immer die Gefahr, dass eine Versiegelung stattfindet, die die Pflege des Haares beeinträchtigt.

 

Silikone sollten, wenn überhaupt, sparsam eingesetzt werden. Hochwertige Produkte bauen in der Regel keine Schicht auf dem Haar auf (Build-up-Effekt). Ein solches Silikon kleistert die Haare und die Haut nicht zu, sondern lässt auch weiterhin Pflegestoffe ans Haar gelangen. Wichtig ist, nicht zu viele verschiedene Silikonprodukte übereinander anzuwenden, ohne regelmäßiges Baden, bei dem diese heruntergewaschen werden.

 

Wirkung von Silikonen auf Haut und Haar

Jedoch kann man nie sicher sein, wie genau ein Produkt auf das Haar wirkt, wie viel Pflege wirklich noch ans Haar gelangt und ob es sich in Schichten aufbaut. Das ist die Gefahr, denn das sieht man nicht. Produkte mit Silikonen lassen das Haar nach außen gut aussehen, doch man sieht nicht, wie das Haar "von Grund auf" versorgt ist. So kann es unbemerkt von innen austrocknen und mit der Zeit abbrechen.

 

Ein Vorteil der Silikone ist, dass sie relativ stabil sind. Sie wandeln sich nicht in unliebsame Stoffe um und verderben nicht, wie manche reine Naturprodukte, die vorsichtiger gehandhabt werden müssen. Silikon an sich ist ungiftig und hat wenig Einfluss auf den Organismus. Schädlich wird es erst, wenn minderwertige, zu starke oder auch zu viele unterschiedliche Silikone die Haut und das Haar versiegeln, keine Feuchtigkeit mehr ans Haar lassen und das Haar von innen immer kaputter wird.

 

Anwendung von Silikonen bei verschiedenen Haartypen

Bei trockenem Haar rate ich persönlich, ganz auf Produkte mit Silikonen zu verzichten. Besonders mehrere silikonhaltige Produkte übereinander sollten vermieden werden, da sich unliebsame Schichten aufbauen, die sich immer schwerer wieder abwaschen lassen. Silikone sind Filmbildner, das heißt, sie bilden eine Schicht um das Haar. Kleine Unebenheiten werden ausgeglichen, das Haar wird glatter und leichter kämmbar. Es sieht nach außen gut aus, doch das ist keine wirkliche Pflege.

Bei kaputten Haarspitzen sind Silikone ein gutes Hilfsmittel. Sie reparieren das Haar zwar nicht, versiegeln jedoch die Spitzen und verhindern weiteres Aufsplissen. Alternativ können Öle ebenfalls einen Schutzfilm bilden, der die Haarspitzen schont, während sie gleichzeitig pflegen. So muss es nicht immer Silikon sein.

 

Die Bedeutung von Pflege

Silikone liefern im Gegensatz zu Ölen keine Pflegestoffe. Daher ist es wichtig, dem Haar die notwendigen Pflegestoffe zuzuführen. Silikon bildet eine wasserabweisende Schicht und schützt das Haar vor Feuchtigkeitsverlust. Achten Sie darauf, dem Haar vorher genügend Feuchtigkeit durch hochwertige Pflegeprodukte, Shampoos und Conditioner zukommen zu lassen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Silikone das Haar zu sehr versiegeln und keine Pflege mehr ans Haar lassen. Dies muss nicht passieren, kann aber!

Wer beispielsweise eher trockenes Haar hat und Öle zur Pflege nutzt, sollte silikonfrei pflegen, damit die Öle das Haar auch erreichen und eindringen können. Dies kann durch die Verwendung von Silikonen erschwert oder sogar verhindert werden.

 

Übrigens sind nicht nur Silikone Filmbildner, die eine Schicht um das Haar bilden, sondern auch diverse Öle und (Weizen- oder Seiden-)proteine. Diese Mittel werden jedoch bei der nächsten Wäsche wieder herausgewaschen und pflegen das Haar, indem sie in das Haar einziehen.

Ich nutze Öle sowie Weizen- und Seidenproteine und fühle mich dabei wohler, was die Umweltverträglichkeit und vor allem die Pflege angeht.

 

Erkennung von Silikonen und Alternativen

Silikone erkennt man meist an der Endung -cone oder -xane. Doch auch der reine Name gibt nicht immer klaren Aufschluss. So ist beispielsweise Dimethicone nicht wasserlöslich, in Verbindung mit PEG im Namen jedoch wieder wasserlöslich. Hier heißt es also genau hinzuschauen! Auch PEGs sind nicht ganz ohne Bedenken einzusetzen, wie bei allen synthetischen Zusatzstoffen. Wer Zweifel hat, sollte auf silikonfreie Produkte zurückgreifen. Es gibt genügend Auswahl, und wenn man sich unsicher ist, sollte man immer die Inhaltsstoffe kontrollieren.

 

Gerade in Entfilzungssprays werden häufig Silikone eingesetzt, es gibt aber auch Sprays ohne Silikone. Wenn ein Hund stark verfilzt ist, stellen Produkte mit Silikonen oft eine Art "Notlösung" dar, die man dann einsetzen kann, bevor man den Hund abschert. Diese Produkte sollten jedoch bewusst als Notfall betrachtet und nicht zur normalen Pflege genutzt werden.

 

Fazit

Man muss selbst entscheiden, ob man Silikone einsetzen möchte. Generell sind Silikone nicht pauschal zu verurteilen, sollten jedoch kritisch und mit Bedacht eingesetzt werden. Wer auch etwas für die Umwelt tun möchte, sollte besser auf Silikone verzichten. Es ist meist möglich, auch ohne Silikone auszukommen.

Für mich ist das der bessere Weg, da ich immer sehe, wie es um das Haar steht, und mir nicht etwas optisch "vorgegaukelt" wird. Auch sollte man nicht auf Produkte zurückgreifen, die ursprünglich für Pferde entwickelt wurden. Diese Silikone sind meist viel zu stark und zu extrem für das Hundehaar. Bitte unbedingt meiden!

 

Ich selbst habe früher viele Pflegeprodukte eingesetzt, die teilweise Silikone enthielten. Mittlerweile bin ich auf silikonfreie Produkte umgestiegen, da es auch hochwertige Produkte mit sehr guten Ergebnissen ohne Silikone gibt. Ich habe meine Pflege auf mehr Natürlichkeit ohne Silikone umgestellt.

Wer mit Silikonen arbeitet, sollte regelmäßig, mindestens alle vier Wochen, mit hochwertigen Produkten baden.

Ich persönlich kann also sagen: So schlecht der Ruf des Silikons sein mag – ganz so schlecht ist es nicht, wenn es sich um wenige gute, leicht lösliche Silikone handelt, die man in bestimmten Fällen und nicht regelmässig einsetzt!

Bewusst und gezielt eingesetzt, kann es zb eine Hilfe bei starkem Filz sein.

Aber: Man muss das Haar einfach gut beobachten und wissen, dass es keine Pflege ist, sondern ein Hilfsmittel, das das Haar glättet. Es ist ein oberflächliches Hilfsmittel, das nützt, aber auch schaden kann – und das unbemerkt!

 

Leider werden häufig viel zu viele Silikone eingesetzt. Pflege muss zusätzlich ans Haar kommen, da sonst die Gefahr des Austrocknens besteht.

Man muss bedenken, dass das Haar unbemerkt Schaden nehmen und austrocknen kann. Daher rate ich im Zweifelsfall dazu, es silikonfrei zu versuchen.

 

Es gibt im Handel eine breite Palette von Produkten mit und ohne den Einsatz von Silikonen. Das in sehr hoher Qualität und auch sehr pflegend. Es geht also auch ohne Silikone, wem das lieber ist!

 

Schauen Sie einfach auf die Deklaration der Produkte und fragen Sie gegebenenfalls nach, falls etwas nicht ausführlich genug deklariert ist.

Seien Sie immer kritisch und schauen Sie genauer hin!

Fragen Sie Ihren Händler oder Verkäufer danach und lassen Sie sich beraten.

Zusammenfassung in Kurzform:

  1. Umweltauswirkungen:

    • Silikone sind schwer abbaubar und belasten die Umwelt.
    • Negativer Einfluss auf Kläranlagen.
  2. Wirkung auf Haut und Haar:

    • Silikone können Haut und Haar versiegeln, was die Pflege beeinträchtigen kann.
    • Die Wirkung hängt von der Art der verwendeten Silikone ab.
  3. Verwendung in Pflegeprodukten:

    • Wasserlösliche Silikone sind in hochwertigen Produkten verbreitet.
    • Nicht wasserlösliche Silikone erfordern spezielle Shampoos zur Entfernung.
  4. Anwendungsempfehlungen:

    • Silikone sollten sparsam eingesetzt werden, insbesondere bei trockenem Haar.
    • Kombination mehrerer silikonhaltiger Produkte sollte vermieden werden, um Build-up-Effekte zu verhindern.
  5. Pflege vs. Hilfsmittel:

    • Silikone sind kein Ersatz für Pflegeprodukte, sondern fungieren als Hilfsmittel, das das Haar glättet.
    • Pflegeprodukte sollten ergänzend verwendet werden, um das Haar von innen heraus zu versorgen.

Schlussfazit

  • Silikone sind in der Hundepflege nicht pauschal negativ, sollten jedoch kritisch betrachtet und gezielt eingesetzt werden.
  • Wer umweltbewusst handelt oder optimale Pflege für das Haar sucht, sollte die Vermeidung von Silikonen in Betracht ziehen und gegebenenfalls auf silikonfreie Produkte umsteigen.
  • Eine gute Pflege für das Haar erfordert zusätzlich zu Silikonen auch pflegende Inhaltsstoffe, um das Haar gesund zu halten und Austrocknung zu verhindern. Silikon ist keine Pflege!
  • Bei Unsicherheiten bezüglich der Inhaltsstoffe lohnt sich ein Blick auf die Deklaration der Produkte oder eine Beratung beim Händler.